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stadtmaidsgarn
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stadtmaidsgarn

das ist schon wieder einige zeit her, damals war es noch warm, die sterne sind anders am himmel gestanden, da bin ich vorm flex gsessn. ein bissi fad war mir, aber auf einmal hab ich gwusst was ich machen will. ich hab mich entschuldigt und gesagt ich käm gleich wieder, ich wolle nur kurz mal eben in den donaukanal hupfen.
ich bin also rüber zum ufer, hab mir die nase zugehalten und bin gsprungen. ich glaub keiner von die jungan leut die dort immer umadum sitzen hats bemerkt.
und als ich mitm kopf unter wasser war, hab ich so einen grünlichen lichtschein am grund unstet flackern gesehn.
eigentlich wollt ich ja wieder auftauchen, aber ich habs nicht geschafft. kraftlos bin ich immer weiter nach unten gesunken, dem schimmernden leuchten entgegen.
dann hab ichs gsehn. ein schlösserl, gemacht aus smaragd und kristall.
hinter den fenstern hat sich was bewegt. meine schwäche war verflogen, also bin ich neugierig hingeschwommen, hab mich an einem fensterbrett festgehalten und vorsichtig reingschaut.
entsetzliches hat sich mir dargeboten. ein wassermann hat ein donauweibchen geschlagen. und all das zwischen gold und edelstein. alles nur fasade. der böse nöck hat völlig brutal auf die arme eingeprügelt. aber was hätt ich tun sollen? die wenigsten wissen wohl was gegen gewalt in der familie zu tun ist.. ein paar tränen von mir sind wahrscheinlich richtung schwarzes meer geflossen. das, und schauen, war alles was mir zu tun geblieben ist.
und er. und sie. meine finger haben starr daas fensterbrett umkrampft. schwach hat sie versucht sich zu wehren, zu entwinden. schwächer immer schwächer.
und er, der nöck, immer wilder, stärker, hemmungsloser.
schillern. alles ist verschwommen. zerflossen. verblichen. zerbrochne farben.
und sie. und sie. war da. war da. und hat keinen ausweg gefunden.
ein gefäss ist geborsten. mit ihrem leblosen ellbogen hat sies umgestossen. einen der vielen irdnen töpfe, die dort umgestürzt aufgereiht gestanden sind.
diese töpfe. diese unheimlichen, grausigen töpfe. ich hab nur noch die töpfe fixieren können. und todesangst ist in mir hochgekrochen.
und ich hab meine ganze kraft zusammengenommen. noch einen kurzen blick auf die nixe hab ich geworfen, am boden ist sie gelegen, wie ein abgelegter kleiderhaufen, der nix war schon weg, und hab mich nach oben hin abgestossen.
nachdem ich endlich wieder mitm kopf aus dem wasser war und tief atem geschöpft hab hats vom flex musik hergeweht

"And I don't know why I can't tell my sister,
He spat in my face again, and I don't want to die here.
You know that dream when your feet won't move,
you want to come but your body won't let you.
He steals it from me.He steals it from me.
It shines like sweat, like jewels,
Like something that has died to soon.
He fucks with the beauty.
A kiss, a kick, a kiss, a kick, a kiss kiss kick."

da bin ich also, schon vor etwas längerer zeit, zu später stund auf den stiegen der neuen stadtbibliohek am gürtel gesessen. in der mitte des oberen drittels in etwa. sternenhimmel, kaum autos, relative ruhe. alles also ziemlich ruhig. laue sommernacht.
auf einmal hab ich gesehn wie sich ein weisses kätzchen die stiegen hochgeschlichen hat. direkt auf mich zu ist es gekommen. und mit dem schwanz hats in der luft gepeitscht. und mir ist vorkommen als würd es immer grösser werden. als würde das kleine katzerl ungemein anwachsen. und dann, dann wars auf einmal schon so gross, dass ich mir dacht hab dass solche viecher in wien allerhöchstens in schönbrunn sein sollten. eingsperrt. und keineswegs auf der offenen strass.
und irgendwie ist mir vorgekommen als hätt ich mal gehört dass mit katzen die wild mit ihrm schwanz zucken nicht zu spassen wärat.
und weit und breit war natürlich niemand. keine menschenseele. eh klar. wies halt so zugeht wenn man mal wen brauchen tatert.
also hab ich halt versucht, so wies die immer in die filme machen, meiner bierflasche den boden abzuhaun damit ich eine scharfe waffe hättat. natürlich hab ich mir dabei nur selber wehtan.
und dann. dann hab ich hinter mir auch noch was ghört. langsam hab ich mein kopf umdreht. und dann hab ichs gsehn. a zweite katz.
genauso gross wie die weisse. nur dass ganz schwarz war. und die is genauso auf mich zugesteuert.
irgendwie hab ich mich dann zur seite gerobbt. und die zwei katzn haben fürchterlich zu fauchen angefangen und sind sich angsprungen. richtig aufeinander losgegangen sinds. und ich bin dort am geländer gestanden und hab a heiden angst ghabt.
was soll ich nur tun? hab ich mir denkt.
langsam wollt ich die stufen runter damit ich nicht die aufmerksamkeit der balgenden viecher noch auf mich lenk.
aber kaum dass ich ein stückerl weiter unten war, habens auch schon gleichzeitig ihre köpf ghoben und zu mir rübergstiert.
und langsam habens dann begonnen wieder auf mich zuzukommen. diesesmal zu zweit. und ich bin dort gestanden wie eine salzsäule.
und als dann bei mir warn die beiden viecherln da haben sie sich an mein bein rangschmiert und ganz lieb miaut. und die normale grösse von hauskatzen habens auch wieder ghabt. aber ich mein bier nimmer.

 

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